🌱 Permakultur – der Kreislauf des Lebens

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Permakultur – der Kreislauf des Lebens

Nachdem ich zuerst gedacht hatte „der Waldgarten“ und das Prinzip der Permakultur sei etwas für den Wildwuchs Liebende und „Faule“, die dennoch gärtnern möchten – hat sich jetzt mein Blick und meine Einstellung dazu stark gewandelt. Wie spannend und vielfältig dieses Prinzip des Anbauens und Gärtnerns sich doch gestaltet und wieviel Wissen und Möglichkeiten darin verborgen liegen, die es zu entdecken gilt ist wirklich faszinierend.
Gut, Wildwuchs und natürliches Aussehen, sollte man schon mögen, sonst könnte es einem vielleicht etwas zu bunt und zu natürlich werden. Da ich mich selbst Schritt für Schritt neu orientiere und am allerliebsten hätte, dass schon Morgen alles „fertig“ ist, besinne ich mich wieder darauf, dass alles sich in einem Kreislauf abspielt und daher auch seine Zeit benötigt.

Kreislauf des Lebens – Jahreszeiten

So lässt sich auch der Kreislauf des Lebens gut am Beispiel eines Jahres veranschaulichen. Die Phasen des Wachstums, der Reife, des Verfalls und der Erneuerung, die allen lebenden Wesen innewohnen.

Der Frühling – Zeit des Erwachsens und des Wachstums
Genauso wie der Frühling Wiedergeburt und neue Anfänge symbolisiert, repräsentiert er im Lebenszyklus die Geburt und Jugend. Im Frühling erwacht die Welt aus der Ruhe des Winters. Samen keimen, Blumen blühen, und junge Tiere werden geboren. Es ist eine Zeit des schnellen Wachstums und der Entwicklung, in der alles lebendig, frisch und voller Energie ist.

Der Sommer – Reifezeit und Ernte
Der Sommer entspricht dem Erwachsenenalter im Lebenszyklus. Es ist die Zeit, in der das Leben seinen Höhepunkt erreicht, lebendig und kräftig ist. Die Bäume stehen voll im Laub, die Tiere sind aktiv, und die Tage sind lang und warm. Diese Jahreszeit repräsentiert die Periode größter Aktivität und Auseinandersetzung mit der Welt und spiegelt die produktive und etablierte Phase im Leben eines Individuums wider.

Der Herbst – Rückzug, Reflexion und Vorbereitung auf den Neuanfang
Mit dem Herbst kündigt sich der Beginn des Rückgangs an. Die Blätter verfärben sich und fallen ab, und viele Pflanzen sterben zurück oder setzen ihre Samen für die nächste Generation ab. Im Lebenszyklus entspricht diese Phase dem mittleren bis ins fortgeschrittene Alter und reflektiert eine Zeit der Reflexion, des Loslassens und der Vorbereitung auf das Ende des aktiven Wachstums.

Der Winter – die Ruhe und Erneuerung
Der Winter steht für eine Zeit der Ruhe, in der die Landschaft unter einer Schneedecke ruht. Viele Tiere halten Winterschlaf oder reduzieren ihre Aktivitäten. Das ist vergleichbar mit den späten Lebensstufen, dem Alter und letztlich dem Tod. Doch so wie der Winter nicht das endgültige Ende im Jahreszyklus ist, suggeriert er, dass der Tod nicht das Ende des Lebenszyklus ist. Unter dem Schnee bereiten sich Samen darauf vor, im nächsten Zyklus zu sprießen, was Hoffnung und das Potenzial für neues Leben symbolisiert.
Jede Jahreszeit ist notwendig, und jede hat ihre Schönheit und ihren Zweck. Sie tragen alle zum fortwährenden Kreislauf bei, der Ökosysteme erhält und die Kontinuität des Lebens sicherstellt. Der Kreislauf des Jahres erinnert uns auch an die Vergänglichkeit der Existenz und die Relevanz jeder Phase im größeren Muster des Lebens.

Nachhaltigkeit und Regeneration
In der Permakultur steht der Kreislauf vor allem für die Nachhaltigkeit und Regeneration. Es geht darum, Systeme zu schaffen, die sich selbst erhalten und erneuern, in denen Abfallprodukte wieder als Ressourcen genutzt werden, und wo die Biodiversität und natürliche Resilienz gefördert werden. Der Kreislauf repräsentiert die Prinzipien der Permakultur, die auf der Beobachtung natürlicher Ökosysteme und Kreisläufe basieren, um gesunde und produktive Umgebungen zu gestalten.
Die Kreislaufwirtschaft ist ein wesentliches Element der Permakultur und bezieht sich auf die Schaffung von geschlossenen Systemen, in denen Ressourcen effizient genutzt und Abfälle minimiert oder sogar ganz eliminiert werden. In der Permakultur wird dieser Ansatz durch die Imitation von Mustern und Beziehungen, die in der Natur vorkommen, realisiert.

Hierbei sind einige Schlüsselaspekte

  • Nachhaltige Ressourcennutzung: Permakultursysteme streben danach, Ressourcen – wie Wasser, Energie, Nahrung und Materialien – in geschlossenen Kreisläufen zu verwenden. Das bedeutet, dass zum Beispiel Regenwasser gesammelt und für die Bewässerung genutzt wird, Abwärme von Kompostierungsprozessen zum Heizen von Gewächshäusern dient, oder dass Pflanzenreste als Mulch oder Kompost verwendet werden.
  • Bodenfruchtbarkeit: Der Aufbau und die Erhaltung von fruchtbaren Böden stehen im Mittelpunkt. Organische Abfälle werden kompostiert und als natürlicher Dünger eingesetzt, um die Bodenstruktur und -fertilität zu verbessern, was den Einsatz von chemischen Düngemitteln überflüssig macht.
  • Ernährungssicherheit: Durch die Diversifizierung von Pflanzen und Tieren innerhalb des Systems wird eine resiliente und ertragreiche Nahrungsgrundlage geschaffen, die sich an die lokalen Bedingungen anpasst und gleichzeitig die Biodiversität fördert.
  • Energieeffizienz: Permakultur-Systeme versuchen, die benötigte Energie aus nachhaltigen Quellen zu beziehen und Energiekreisläufe zu schaffen, bei denen zum Beispiel die Abwärme eines Prozesses in einem anderen genutzt wird.
  • Integrierte Tierhaltung: Tiere spielen eine zentrale Rolle in Permakultur-Systemen, da sie nicht nur Nahrung liefern, sondern auch Abfallprodukte in wertvolle Ressourcen umwandeln können (zum Beispiel wird Hühnermist als Dünger verwendet) und bei uns ist es der Pferdemist.
  • Ökonomische Kreisläufe: Permakultur fördert lokale Wirtschaftskreisläufe, indem sie lokale Produktion und Konsum unterstützt und somit Transportwege und damit verbundene Umweltbelastungen reduziert.
  • Gemeinschaft und Teilen: Permakultur-Prinzipien schließen auch soziale Aspekte ein, indem sie Gemeinschaftsgärten, Saatguttausch und gemeinschaftlich genutzte Ressourcen fördern.
  • Reduzierung von Abfällen: Materialien, die nicht länger benötigt werden, werden entweder in andere Prozesse integriert oder so aufbereitet, dass sie sicher in die Umwelt zurückgeführt werden können.
    Durch die Anwendung dieser Prinzipien zielt Permakultur darauf ab, nachhaltige, selbsttragende und resilientere Systeme zu schaffen, die sowohl für die menschliche Gemeinschaft als auch für die Umwelt langfristig vorteilhaft sind.
    All die genannten Aspekte fügen sich für mich in ein so schlüssiges, naturverbundenes und naturverbindendes Ganzes, das eine Haltung und Lebensweise symbolisiert. Es ist mehr ein Sein, als ein Tun – bzw. bei der Permakultur ist das Wissen vorhanden, dass jede Handlung, jedes Tun eine Wirkung hat.
    In der Permakultur ist die systemische Haltung sichtbar.